gelb


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Bei Licht besehen, reflektiert das Grau des Steins strahlendes Sonnenlicht, flieht die Distanz zwischen Gedenken und lebendigem Sein, zwingt ein Ballon Raum und Unendlichkeit in Eins. Bei Licht besehen, scheinen sonnige Augenblicke geronnen, schattige Zustände fixiert und die Nacht sichtbar im Tag aufgehoben. Ramon Millers Ausstellung Gelb vereint Fotografien, in denen er Abbildungen von Orten und Handlungen in aller Welt nebeneinander stellt. Bei Licht besehen, verhandelt er so ihrer Hier- und Jetzt-Dimension entrissene Räume und Beziehungen. Quadratisch geschnitten, in Quer- oder Hochformaten aufgelöst, insistieren seine Motive jedoch auf entfaltete Raum- und Zeitbezogenheit. Das romantische Paris entdeckt der in der Belle ligne und Offenheit in der verschwimmenden Transparenz vielfach von Sprossen geteilten Fensterglases. Bei Licht besehen, verortet er Schönheit, Erhabenheit und Natürlichkeit, die er als Dreifaltigkeit seines ästhetischen Programms zelebriert. Follow him auf einem Weg, dessen Verlauf einlädt, mehr als eine Möglichkeit im Wirklichen wie auch in seinem fotografischen Bilde zu sehen.

Ute Reinhöfer


  

Gelb. Ramon Miller schließt den Farbkreis seines Bilduniversums. Nach den Ausstellungen Blau und Rot folgt nun die letzte der drei Grundfarben, aus denen sich für uns Menschen die üppige Farbigkeit alles Sichtbaren erschließt. Doch dabei können wir sicher sein, dass Ramon Miller, wenn er Gelb meint, nicht nur die farbliche Entsprechung sieht. Nur alles, was auch hinter seiner Oberfläche noch gelb ist, hat vor ihm Bestand. So rot China auch sein mag, so gelb ist es doch eben auch. Sich einfach gelb fühlen oder aber auch das Signal der Farbe beachten, das uns helfen soll, Gefahr zu erkennen. Aber selbst diese sonnige Farbe wurde schon schändlich dazu missbraucht, Menschen zu diskriminieren. Bleiben wir also nicht auf der Oberfläche und versuchen einzutauchen in die weiteren Ebenen einer jeden Fotografie, um uns ein vielschichtiges Bild von Gelb zu machen.

Christoph Beer

 

Ramon Miller

  • 1964 um 19.30 Uhr geboren (Abendkind)
  • 1979 erste Spiegelreflexkamera
  • 1971-84 Schülerzeitungsfotograf
  • nach Studium Dipl.-Ing. in der Fachrichtung Landschaftsarchitektur und Umweltgestaltung
  • seit 1996 in Gera
  • 1999 Sohn Max
  • seit 2003 Digitalfotografie
  • 2005 Ausstellung "blau",[schassen galerie]
  • 2007 Ausstellung "rot", [schassen galerie]
  • Studienreisen in die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweiz, China

 

Ausstellungsdauer vom 10. Juli bis 10. November 2009 im Offenen Kanal Gera, Webergasse 6/8
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Offenen Kanals Gera, der [schassen galerie] und des Frauen- und Familienzentrums Gera.