Interview mit Merit Giesen, Auszubildende im Geraer Bürgerfernsehen
Was fällt Ihnen spontan mit Blick auf das 15. Sendejubiläum des Offenen Kanals Gera ein?
Spontan, mein Standardspruch: „Spiel, Spaß, Spannung und Action!“ Ich bin einfach froh, dass ich hier gelandet bin.
Was finden Sie denn so spannend an der Ausbildung im Offenen Kanal Gera? Sie waren vorher Praktikantin in einem professionellen Sender.
Dass man hier vielen Menschen begegnet, die mit der Arbeit eines Fernsehsenders sonst nichts zu tun hatten. Ich kann ihnen etwas beibringen und stoße dabei auf sehr viel Wissbegierde und zum Teil auch Bewunderung. Das freut mich natürlich. Ich habe zudem im Offenen Kanal Gera mehr Möglichkeiten, auch eigene Ideen einzubringen. Ich kann einen Beitrag komplett von vorn bis hinten selbst umsetzen, also Text, Kamera und Schnitt, und das ist echt schön.
Was begeistert Sie am Beruf des Mediengestalters Bild und Ton?
Die Abwechslung auf jeden Fall und, dass man viel mit den unterschiedlichsten Leuten zusammenarbeitet. Und das Medium Film/Fernsehen bietet unwahrscheinlich viele Möglichkeiten, sich selbst einzubringen. Es ist nicht nur Büroarbeit. Ich komme raus und kann kreativ sein. Besonders gefällt mir auch, dass ich in die Produktionen, an denen ich beteiligt bin, meine persönliche Note hereinbringen kann. So entwickele ich mich dabei auch selbst weiter. Mich begeistert zudem, dass man mit dem Einsatz leichter Mittel bestimmte Gefühle beim Zuschauer erzielen kann.
Sie haben die MAZ-Beiträge für das 15. Sendejubiläum produziert. Was ist zu sehen?
Ausschnitte aus 15 Jahren, die verschiedenen Formaten, Themen und Rubriken zugeordnet wurden.
Wie haben Sie das gemacht?
Ich musste erst einmal ausprobieren, wie ich die Beiträge oder Ausschnitte, die ja auf VHS, DVCAM, DVD und auch auf Festplatte vorliegen, am Besten importieren, also einspielen kann, um sie dann weiter zu bearbeiten. Seit dem Sendestart hat sich die Technik rasant entwickelt. Bei VHS-Kassetten spielte ich mit dem letzten VHS-Recorder im Sender zu, aber bei der DVD wurde es schon komplizierter. Ich versuchte zunächst die Beiträge zu rippen, aber die Halbbildfolge funktionierte nicht, immer zitterte das Bild. Also musste ich diese Beiträge in das Schnittprogramm mit einem DVD-Player einspielen. Auch die Auswahl der Beiträge gestaltete sich nicht ganz leicht. Ich bin ja erst seit einem Jahr im Geraer Bürgerfernsehen dabei und wollte weitgehend selbstständig arbeiten. Ich versuchte mir einen eigenen Überblick zu verschaffen über die vielen Sendebeiträge in 15 Jahren. Mit meinem Ausbilder schauten wir, was schließlich reinpassen würde. Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, in die alten Produktionen zu schauen. Die ersten Trailer waren schon sehr witzig.
Welche Projekte haben Sie in ihrer Ausbildung im Offenen Kanal Gera am meisten beeindruckt?
Die News finde ich richtig gut, und ganz toll fand ich auch den Beitrag über den Köche-Ball, den ich zusammen mit Janett gemacht habe. Besonders wichtig war auch das gemeinsame Projekt mit Tom „Mit Sicherheit unsicher - Woher kommt die Energie von morgen?“.
Welches Projekt empfanden Sie während Ihrer Ausbildung als größte Herausforderung?
Als ich das erste Mal bei der Aufzeichnung der Stadtratssitzung die Bildregie gemacht habe. Ich war sehr, sehr aufgeregt. Erst habe ich mich gar nicht richtig rangetraut. Ich wurde reingeschupst, schließlich gehört auch das zur Ausbildung. Das war gut so, denn es hat mich immer schon gereizt, auch die Live-Regie einmal zu machen.
Spaß war auch eines der Stichworte mit Blick auf das 15. Sendejubiläum. Was bereitet Ihnen Freude in der Ausbildung im Offenen Kanal Gera?
Ich finde den Umgang mit den Kollegen einfach super, auch, dass ich mit den anderen Azubis und Praktikanten richtig gute Freundschaften geschlossen habe. Ich kam aus Tübingen nach Gera. Es ist einfach ein richtig tolles Team. Da freut man sich immer auf die Arbeit, wenn man mit Menschen zusammenarbeitet, die man richtig gern hat.
Danke für das Gespräch!
Ja, und auf die nächsten 15 Jahre für den Offenen Kanal Gera.