Nutzer Klaus-Peter Kirsten über die Sendereihe Gesundheit live
Herr Kirsten (im Bild links), Sie moderieren seit Anfang dieses Jahres die neue Sendereihe Gesundheit live. Wie kam es dazu?
Gesundheit spielt in unserem Leben eine immer größere Rolle. Wir tun heute viel mehr für unseren Körper, unsere Fitness als noch vor 20 Jahren, treiben Sport, geben das Rauchen auf, ernähren uns bewusst. Kurz, die Gesundheitsprophylaxe nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Diesen Aspekt möchte ich in Gesundheit live fokussieren. Aber auch wenn man krank wird, ist das kein Grund, den Kopf auf Dauer hängen zu lassen Wir verfügen mit dem generalsanierten Geraer Klinikum über ein sehr modernes, schönes Haus, auf das wir wirklich stolz sein können. Statt zu meckern hat mich gereizt, die Potenziale des Krankenhauses „Am Rande der Stadt“ in all seinen Facetten aufzuzeigen.
Was ist das Besondere an Ihrer Sendereihe im Geraer Bürgerfernsehen?
Das Neue, zumindest im OKG ist, dass Gesundheit live ein Telefonforum, eine sogenannnte Call-In-Sendung ist, die maßgeblich vom Zuschauer selbst gestaltet wird, indem er seine Fragen, seine Anregungen live in die Sendung einbringen kann.
Wie finden Sie Ihre Themen?
Zum einen greife ich Medizinthemen heraus, die meiner Meinung nach auf ein breites Interesse stoßen. Es handelt sich dabei z. B. um Volkserkrankungen wie den Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, also krankhaftes Übergewicht, Burnout und Depressionen. Gerade bei deren Prophylaxe, Diagnostik und Therapie gibt es in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte. Ich denke da nur an schonende minimal-invasive Verfahren, an die moderne Schmerztherapie oder die Gelenkprothetik. Schließlich möchte ich hinter dem vorgestellten Medizinexperten auch den Menschen, nicht den „Halbgott in Weiß“, sichtbar machen.
Sie wollen mit Ihren Sendungen also auch eine gewisse Scheu abbauen?
Das ist ein Aspekt. Zum anderen möchte ich bei aller berechtigter Kritik an unserem Gesundheitssystem auch auf dessen Vorzüge verweisen. Und als chronischer Patient weiß ich da, wovon ich spreche. Oder nehmen Sie nur unsere Auslandsurlaube. Ich kenne niemanden, der im Krankheitsfall im Urlaubsland behandelt werden möchte.
Wie haben Sie Ihre Sendung aufgebaut?
Im ersten Teil erfolgt ein knapper Überblick über das jeweilige Fachgebiet und seine Schwerpunkte, so dass der Zuschauer einen Zugang zum Thema finden und seine Fragen stellen kann. Im zweiten Teil gehe ich mit meinem Gesprächsgast auf ausgewählte Krankheitsbilder ein, zum Beispiel beim Thema Hauterkrankungen auf Allergien, Hautkrebs oder die Borreliose. Ganz wichtig ist mir dabei, dass die mitunter komplizierten Themen und Sachverhalte verständlich herüber gebracht werden.
Wie interaktiv sind denn die Zuschauer in Ostthüringen? Wie zufrieden sind Sie mit der Resonanz?
Vier Sendungen sind gelaufen. Bislang hatten wir dabei immer zwischen vier und fünf Anrufe und E-Mails. Die unmittelbare Resonanz auf die Einzelthemen würde ich mir aber noch stärker wünschen, die Telefonleitungen sollten glühen. Aber natürlich bin ich auch daran interessiert, dass unsere Zuschauer eigene Themenvorschläge einbringen, die Sendung damit prägen. Da bin ich ganz offen!
Wie erreiche ich Sie mit meinen Themenvorschlägen?
Während der Live-Sendung geht das unter der E-Mail-Adresse: service@tlm-okgera.de oder per Telefon unter der 0365/201020. Hervorheben möchte ich noch, dass der erste Mutige, dessen Anruf ins Studio gestellt wird, eine kleine Überraschung erhält.
Wie finden Sie die Fachleute für Ihre Sendungen?
Als Medizinjournalist bin ich seit Jahrzehnten mit dieser Problematik befasst und habe mich mit sehr vielen Themen aus Medizin und Gesundheitspolitik beschäftigt. Von dieser Tätigkeit her kenne ich auch die meisten meiner Studiogäste. Außerdem verfüge ich als Patient, ich bin mehrmals nierentransplantiert, über einschlägige Patientenerfahrungen, positive wie negative.
Unser Sendegebiet umfasst ganz Ostthüringen. Können sich auch Mediziner aus Greiz oder perspektivisch aus ganz Thüringen mit einem Thema bei Ihnen melden?
Wenn es einen Bezug zu unserer Region gibt, sehr gerne. Ich müsste dann ein Vorgespräch führen und das Thema langfristig einbauen. Bis Jahresende sind die Themen allerdings leider schon verplant. Bekanntlich sind unsere Ärzte beruflich ja ziemlich eingespannt und verfügen nur über einen sehr begrenzten Zeitfonds.
Könnte auch die alternative Medizin eine Rolle spielen?
Warum nicht. Große Teile der alternativen Medizin haben ja schon heute Eingang in die sogenannte Schulmedizin gefunden. In Universitätskliniken wird zum Beispiel verstärkt mit Hypnose und Akupunktur gearbeitet. Auch das Interesse an der traditionellen chinesischen Medizin wird immer größer.
Was reizt Sie an der Arbeit als Redakteur und Moderator im Bürgerfernsehen?
Vor allem der regionale Bezug. Das Interesse an dem, was in der unmittelbaren Umgebung geschieht, nimmt immer mehr zu. Man will einfach wissen, was vor Ort passiert, ob in der Kommunalpolitik, der Kultur oder eben auf dem Gebiet der Medizin. Darin besteht eine große Chance und Herausforderung, gerade für die Medien. Zum anderen wäre da der Live-Charakter der Sendung zu nennen, also die direkte Begegnung mit dem Zuschauer, der sich hier als unmittelbarer Programmgestalter einbringen kann. Schließlich ist es spannend mitzuerleben, wie der jeweilige Studiogast auf die ja nicht vorbereiteten Fragen und Fragesteller reagiert. Da habe ich bislang nur gute Erfahrungen machen können.
Welche Themen behandeln Sie in Ihren nächsten Sendungen?
Im Monat Juli werde ich mich unter dem Titel „Wenn die Seele leidet“ mit dem Thema Depression und Burnout beschäftigen. Dazu wird der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Thomas Jochum Auskunft geben. Weitere Themen in diesem Jahr sind u. a. Augenerkrankungen, wie der Graue und Grüne Star, die Adipositas-Chirurgie in Gera, gynäkologische Erkrankungen, die Palliativmedizin und am Jahresende Herzerkrankungen.
Wann genau läuft die nächste Sendung?
Live am 3. Juli, 18:30 bis 19:30 Uhr im Offenen Kanal Gera. Danach wird sie eine Woche lang in der Sendeschleife, sowie in der Mediathek des Geraer Bürgerfernsehens und bei YouTube zu sehen sein.
Danke für das Gespräch.