Neue Sendereihe im Geraer Bürgerfernsehen mit Uwe Heimowski
Herr Heimowski, Sie produzieren im Geraer Bürgerfernsehen eine neue Sendereihe. Was passiert in den Sendungen?
Eins der Anliegen ist, dass ich Menschen sehr gern mag, und ich finde es toll, mich mit ihnen zu unterhalten. In meinen Sendungen möchte ich diese Menschen gern anderen vorstellen.
Worum geht es in der Sendereihe? Worüber werden Sie sprechen?
Buchstäblich über Gott und die Welt, also über alles, was einen bewegt, über ganz persönliche Dinge, aber auch tiefe, geistige Dinge und Fragen wie Religion, Kunst, andere Menschen, andere Sitten.
Was sind das für Menschen, die Sie in Ihre Sendungen einladen?
Wirklich normale Menschen: In der Regel kennen wir uns schon ein wenig, es besteht eine vertrauensvolle Atmosphäre. Das ist wichtig, damit sie ein bisschen was preisgeben aus ihrem eigenen Leben, ein wenig in ihre Seele blicken lassen. Was den kirchlichen und religiösen Hintergrund anbetrifft, ist es mir wichtig, Menschen aus unterschiedlichen Glaubensrichtungen vorzustellen. In meiner ersten Sendung war der Musiker Frank Thiem zu Gast. Gerade haben wir ein Gespräch mit Andreas Martz abgedreht, er ist Geschäftsstellenleiter und wohnt in einem Kloster. Als nächstes kommt Holger Huhn, ein Weltreisender in Sachen Klavier, und, ein wenig außer der Reihe, werde ich mit dem Autoren Uwe von Seltmann, der in unserer Gemeinde zu Besuch ist, über seine eigene Geschichte sprechen. Er ist der Enkel eines Nazis, der in Ausschwitz gearbeitet hat, und seine Frau ist Polin, ihr Opa kam in Auschwitz um. Er hat darüber das Buch „Todleben“ geschrieben.
Welche Geschichten sind für ihre Reihe interessant?
Es muss eine spannende Geschichte sein, aber es geht nicht um absolut Außergewöhnliches. Es muss auch kein Prominenter sein, der die Geschichte erzählt. Hier in und um Gera leben Leute, die sich ein bisschen unterscheiden, die etwas anderes erlebt haben, und es sind Leute, die das, was sie glauben und denken, auch mit Worten ausdrücken können.
Wo oder wie finden Sie diese Leute?
Es sind Leute, mit denen ich befreundet bin oder besser, die ich zumindest so gut kenne, dass sie mir vertrauen, dass ich nicht unfair nachhake oder sie nicht vorführen möchte. Manche können erzählen, da entstehen Bilder im Kopf, man sieht die Kartoffeln in der Bratpfanne brutzeln, da kriegt das Bild Geruch und Geschmack. Es ist interessant, wie sich Dinge in der Studiosituation aber auch verändern.
Gibt es noch weitere Sendeprojekte?
Die CDU, genau gesagt der Orts-verband Ost, ist der Veranstalter einer Talkreihe Streitkultur. Das ist eine öffentliche Veranstaltung in den Gera-Arcaden, zu der die Leute kommen können und die wir aufzeichnen. Die Idee entstand unmittelbar nach dem letzten Wahlkampf. Wir wollen zeigen, dass man auch kulturvoll um eine Sache streiten kann ohne sich persönlich anzugreifen oder aufeinander loszugehen. In der ersten Sendung, ich werde moderieren, streiten Daniel Reinhardt, Die LINKE, und Andreas Kinder, CDU, um die Zukunft Geras.
Ich danke Ihnen für das Gespräch.