Leuchtturmprojekte zeichnen 15 Jahre PiXEL-Fernsehen aus


Das erste PiXEL-Team 1999

Video-Kunst-Clips mit Naturmaterialien

Moderator Janne im “Check it out”-Studio

PiXEL-News auf dem Festival GOLDENER SPATZ
Arbeiten wie die Profis in der aktuellen Berichterstattung - das machen Kinder des PiXEL-Fernsehen seit 1999 auf dem Festival GOLDENER SPATZ. Tagesaktuell berichten sie vom Festivalgeschehen in ihrem selbstproduzierten Magazin, PiXEL-News, das an jedem Festivaltag nach dem Hauptfilm im Kinosaal auf der großen Leinwand den Zuschauer einen Überblick über die Geschehnisse bietet. Umfragen unter den Zuschauern nach Tops und Flops des Film-angebots gehören genauso dazu wie Interviews mit dem Fachpublikum. Auf der roten Interview-Couch haben bereits einige Größen der deutschen Medienlandschaft platzgenommen und sich über die gezielten und zugleich kompetenten Fragestellungen der PiXEL-Redakteure gewundert - ungewöhnlich, aber immer erfrischend, weil die Kinderperspektive überraschende Sichtweisen aufzeigt und Eingefahrenes hinterfragt.  Über die Jahre bei den PiXEL-News-Fans berühmt und berüchtigt sind die scharfen Filmkritiken der jungen PiXEL-Kids. Die PiXEL-News sind eine Bereicherung für das Festival geworden und bieten zugleich ein spannendes Probierfeld für die jungen Redakteure, denn wann kann man seinen Film schon mal auf 8 x 6 m im Kinosaal sehen.

STOP MOTION SOAP - Die Seifenblasenwelt im Liebegymnasium
Interaktives Fernsehen - daran arbeiten zur Zeit viele Ingenieure. Nur sind die technischen Voraussetzungen noch nicht gegeben. Erstmalig 2008 erprobte das PiXEL-Fernsehen ein interaktives Fernsehformat in einem Schulprojekt, das die Idee von Interaktivität versuchte umzusetzen. In der STOP MOTION SOAP produzierte eine Schulklasse fünf Folgen einer Seifenoper in Gemeinschaftsarbeit mit der ganzen Schule - und das in rekordverdächtiger Zeit von einer Folge pro Tag.
Die Klasse entwickelte wie in einer richtigen Seifenoper in einem Drehbuch Figuren mit Konflikten um Liebe, Misstrauen, Verrat, Geheimnissen und Skandalen. In drei Stunden wurde die Folge gedreht und geschnitten. Zur großen Pause schaute die ganze Schule die neue Folge in der Aula. Aber nicht das Drehbuchteam entschied wie es weiterging. Über ein Voting im Internet stimmten die Schüler und Lehrer darüber ab, wie die Handlungsstränge weiter verliefen und an welcher Stelle das neue Drehbuch ansetzte.
Nach der erfolgreichen Premiere 2008 folgten am Liebegymnasium 2009 und 2010 zwei weitere Staffeln der STOP MOTION SOAP. Natürlich wurden die Schüler und Schülerinnen älter und natürlich veränderten sich auch die Themen der Soap. Ging es in den ersten Folgen im Wesentlichen um Fremdgehen und heimliche Beziehungen, wurden in den weiteren Staffeln aktuelle Themen aufgegriffen wie die nicht autorisierte Veröffentlichung von Fotos im Internet, Mobbing und Drogen in der Schule. Dabei lernten die Schüler nicht nur, wie eine Serie entsteht, sondern reflektierten in den Redaktionssitzungen auch immer wieder medienethische Grundsätze: was darf in einer Soap für Schüler ab zehn Jahren gesagt werden, wie reißerisch darf eine Geschichte sein, um die Mitschüler zu interessieren, was darf man zeigen.

Medienkunstparcour zur Bundesgartenschau
Als Beitrag zur Bundesgartenschau 2007 in Gera führte das PiXEL-Fernsehen mit Sozialpädagogik-Studenten der FH Jena den Medienkunstparcour im Garten des Otto-Dix-Hauses durch. Schulklassen konnten sich für sieben Module anmelden, die alle die Idee verfolgten, den Teilnehmern über Medien eine Begegnung zwischen Natur und Kunst zu ermöglichen. Konkret hieß dies im Bereich Fotografie mit einer Kamera  Bilder in der Natur zu fotografieren, die im Anschluss ausgedruckt und collagiert wurden oder mit Naturmaterialien ein Hörspiel zu gestalten.
Die sieben Module wurden 2006 in Kooperation mit dem Studiengang Soziale Arbeit entwickelt, erprobt und bei der Bundesgartenschau durchgeführt. Im Zeitraum April bis Oktober 2007 nahmen 37 Gruppen aus Ostthüringen mit insgesamt mehr als 600 Schülern an den Angeboten des PiXEL-Fernsehen zur BUGA teil.

Raus aufs Dorf mit “KUHlisse -Filme vom Acker”
Zum ersten Mal im Jahr 2000 packte das PiXEL-Fernsehen in den Sommerferien Zelte, Technik und jede Menge Spaß ein. Es  galt das erste von bisher neun Videocamps “KUHlisse - Filme vom Acker” durchzuführen. Seit dem können  Kinder und Jugendliche eines Dorfes innerhalb einer Woche einen Spielfilm mit Unterstützung des KUHlisse-Teams drehen. Am Montag wird die Idee entwickelt und schon am Freitag ist große Premiere auf dem Dorfsaal. Dazwischen passiert eine Menge in der kleinen Zeltstadt in Mitten des Dorfes.
Das Videocamp ist weit rumgekommen. Braunichswalde, Caaschwitz, Mohlsdorf bei Greiz, Wernburg, Treben, Reichenbach, Lippersdorf und selbst Gera-Untermhaus zur BUGA 2007 waren Schauplätze der Dreharbeiten. Mit dem Videocamp KUHlisse erhalten Kinder und Jugendliche aus ländliche Regionen, die Möglichkeit, sich unter fachlicher Anleitung als Schauspieler, Kameramann, Tonmeister oder Regisseur auszuprobieren. Das KUHlisse-Camp ist ein tolles Lernfeld, in dem Kinder nicht nur erleben wie ein Spielfilm gedreht wird. Im Gruppenprozess erlernen sie zudem soziale Kompetenzen wie gemeinsame Lösungen zu finden und  Verantwortung für das Produktionsziel zu übernehmen. 

Warum Eisbären keine Pinguine fressen
Die Idee zum Projekt “Warum Eisbären keine Pinguine fressen?” wurde 2002 zusammen mit dem Offenen Kanal in Bremerhaven geboren: Schulklassen aus Gera und Bremerhaven erarbeiten innerhalb eines halben Jahres eine gemeinsame Fernsehsendung zum Thema “Antarktis - Leben im Eis”, indem sie nur über eine Internetseite, E-Mails und Chats miteinander kommunizieren. Als Abschluss stand ein persönliches Treffen der beiden Klassen, um im Studio die Sendung aufzunehmen. Für die Zeit, in der das Web 2.0 noch in den Kinderschuhen steckte, war diese Idee nicht nur innovativ, sondern auch eine technische Herausforderung.
Mehrfach wurde das Projekt für den neuen medienpädagogischen Ansatz ausgezeichnet - unter anderem mit der Goldenen Göre des Deutschen Kinder-hilfswerks.

“Check it out” - vom Schüler zum Lokalredakteur
Im “check it out”-Projekt des Offenen Kanals in Kooperation mit dem PiXEL-Fernsehen erhalten Schüler der 11. Klasse in einem vierwöchigen Praktikum eine Ausbildung zum Bürgerfernseh-Redakteur. Der umfassende Lehrgang enthält die Vermittlung von Kenntnissen in Kamera-, Ton- und Lichttechnik sowie  Grundlagen der Bildgestaltung. Zur inhaltlichen Gestaltung erhalten die Teilnehmer in Seminaren mit professionellen Fernsehredakteuren journalistische Basiskompetenzen. Die Module der Lernredaktion richten sich an der journalistischen Praxis aus. So beinhaltet die “check it out”-Redaktion die Produktion von NiFs, Berichten, Reportagen, Interviews und Magazinen, die als Teilschritte einer Gesamtausbildung schon während des Praktikums gesendet  werden. Nach vier Wochen produzierten die Teilnehmer ihr abschließendes “Gesellenstück” -  eine eigene Magazinsendung.
2013 wurde dieses intensive Lernprojekt mit der Lobdeburgschule in Jena zum erste Mal durchgeführt. Die sechs Schüler und Schülerinnen gestalteten nach vier Wochen nachhaltigen Trainings ihr Magazin mit jugendaffinen Themen wie Parcour laufen und Poetry-Slam.