Inklusion beginnt im Kopf jedes Einzelnen


Eben haben die G??ste im Studio Platz genommen, Bernd Koob nimmt das Mikrofon und erz??hlt f??r die Tonprobe etwas vom Regen auf dem Weg in den B??rgersender, Ines Wegner nutzt die Gelegenheit, ihre Begr????ung zu proben und Gespr??chsgast Maren Batz-Kengel erz??hlt, dass sie sich hierher begleiten lassen musste.

Sie war schon mehrfach im B??rgerfernsehen, aber das sei l??nger her. Sie bemerkt indes, wie interessant sie es f??nde, dass man Wege tats??chlich vergessen k??nne. Maren Batz-Kengel ist von Geburt an blind und neben ihr liegt, quasi im Arbeitsgeschirr, ihr Blindenhund, ein gro??er, treuherzig blickender Pudel. Medienassistent Martin dankt aus der Regie und der Auszubildende Tom gibt die Anweisung: "In f??nf Sekunden geht es los".  Die dritte Sendung zum Thema Lebendige Gemeinschaft wird aufgezeichnet. Heute geht es unter dem Motto "Wir wollen arbeiten - wie alle und unbehindert" um die realen Erfahrungen mit Inklusion, also der unbehinderten Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben, insbesondere auch an der Arbeitswelt.

Eine halbe Stunde berichten der Gesch??ftsf??hrer der Lebenshilfe, Bernd Koob, und die Leiterin der Zentralen Beratungsstelle des Blinden- und Sehbehinderten Verbandes Th??ringen, Maren Batz-Kengel, sie antworten auf die Fragen der Moderatorin, Ines Wegner vom Stadtjugendring. Bemerkenswert der frische Wind, der durch das Studio zu wehen scheint. Von Larmoyanz nichts zu sp??ren, vielmehr auf beiden Seiten eine selbstbewusste, engagierte Zuversicht, trotz gro??er politischer H??rden und kleiner Alltagsprobleme, die auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft zu bew??ltigen seien. Und es g??be auch tolle Erfolge im Individuellen, als auch gesellschaftlich.

Bernd  Koob erz??hlt begeistert ??ber die 40-j??hrige Entwicklung der Lebenshilfe, die er als Fachbetrieb f??r eine lebenslange Arbeits- und Berufsf??rderung f??r Menschen mit geistiger Behinderung versteht. Dabei lie??e sich die Qualit??t der im Unternehmen geleisteten Arbeit sehen, wie auch die Produkte, konkurrenzlos aufgrund der hohen Motivation seiner Mitarbeiter und der pr??zisen und p??nktlichen Ausf??hrung. Maren Batz-Kengel best??tigt ihrerseits, dass gleichberechtige Teilhabe im eigenen Kopf anf??ngt. Sie erz??hlt aus ihrem Leben, berichtet ??ber ihre berufliche Ausbildung und ihre T??tigkeiten als Facharbeiterin f??r Schreibtechnik, als Dozentin in den Bereichen Supervision und soziale Medizin an der Universit??t in Erfurt und der Fachhochschule in Jena,wie auch im Blinden- und Sehbehindertenverband Th??ringen.

Lediglich das Abitur habe sie mehrfach angestrebt. Mal waren es die Mitsch??ler, die sich vom klappernden Ger??usch ihrer Schreibmaschine mit Blindenschrifttypen gest??rt f??hlten, mal fehlte die Zeit, bis sie schlie??lich innerhalb eines Jahres ihr Fachabitur an der SBBS Gesundheit, Soziales und Sozialp??dagogik Gera absolvierte, um dann zu studieren, ganz ohne Probleme.

Nach der Studioproduktion sendet das Geraer B??rgerfernsehen die dritte Folge der Filmreihe it works! von Regisseurin Heidi Hasse, in welchem sie die aktuelle Arbeitssituation behinderter Menschen in Th??ringen in den Blick nimmt. Die Beitr??ge zum Thema Inklusion k??nnen auch im Internet in der Mediathek des Geraer B??rgerfernsehens aufgerufen werden. Mit der Produktion Lebendige Gemeinschaft beteiligt sich das B??rgerfernsehen der Th??ringer Landesmedienanstalt am Jahr der Inklusion.