Live aus dem Hinterhof


Feindbildband & Wie wollen wir miteinander leben?

Traditionssendereihe mit Ausstellungseröffnung und Fernsehtalk zur aktuellen Flüchtlingspolitik

2014 - Live aus dem Hinterhof:
WELTsichten & Auf dem Dach der Welt

Am 13. November 2015 findet im Thüringer Medienbildungszentrum der TLM (TMBZ Gera) die öffentliche Produktion Live aus dem Hinterhof statt. Zu einer guten Tradition geworden verbindet das Format Talk, Musik und Bildende Kunst. Ab 19.00 Uhr widmet sich das TMBZ ge-meinsam mit Partnern wie der Kunstinitiative [schassen galerie] und dem Verein Liberare e. V. sowie mit Künstlern und Bürgern Fragestellungen zur Flüchtlingspolitik und der Begegnung mit dem Fremden. Seit 2013 fördert das TMBZ Gera in besonderem Maße die Auseinandersetzung mit Aus- und Einwande-rungsbewegungen von Menschen im Bemühen, Brücken zu schlagen und Ängste in der Auseinandersetzung mit dem Fremden abzubauen.

Die Bilder tausender Flüchtlinge berichten von Verzweiflung, Angst und Elend. Weltweit sind mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Inzwischen stehen sie in größeren Zahlen als vordem auf unseren Bahnhöfen. Wie gehen wir mit diesen Menschen um? Welche Verantwortung haben Land, Kommunen und Landkreise angesichts der dramatischen Fluchtgeschichten, die hinter jedem einzelnen Schicksal stehen? Was gehen uns die Schicksale der Flüchtlin-ge überhaupt an? Wie bewältigen wir die Anforderungen hinter der Zuversicht der Bundeskanzlerin und ihrer Aussage “Wir schaffen das”? Was können Städte und Landkreise leisten? Was hieße Verteilungsgerechtigkeit in Thüringen? Welche Rolle spielen die Befindlichkeiten der Bürger und Bürgerinnen?

Moderator Frank Karbstein möchte mit seinen Gästen im Fernsehstudio schließlich der Frage nachgehen, wie wir mit Menschen, die vor Kriegen und Terror in ihren Heimatländern flohen, zusammen leben wollen. Inwieweit kann Gera einen Beitrag leisten angesichts der massiven humanitären Katastrophe in Syrien? Welche logistischen Probleme muss die Stadt mit Blick auf die Einrichtung von Erstaufnahmeunterkünften lösen? In der Sendeverantwortung des Bürgerredakteurs und Akteurs der Kunstinitiative [schassen galerie], Lutz Geißler, soll es schließlich darum gehen, was Zivilbevölkerung, Unternehmen, Vereine und Verbände ganz konkret beitragen können.

Dass es dabei nicht zuletzt auch um die Auseinandersetzung mit den Entstehungsbedingungen von Ressentiments und Ängsten geht, zeigt die Einladung des Geraer Künstlers Joachim B. Schulze durch die [schassen galerie]. Er ist derzeit in Thüringen unterwegs und dokumentiert für sein Buchprojekt Feindbildband Zerstörungen, Schmierereien und zerfledderte Plakate als unmittelbaren Ausdruck des Wirkens von Feindbildern in der Gesellschaft. In dem von der Kulturstiftung Thüringen geförderten Projekt geht es Joachim B. Schulze um Feindbilder im persönlichen, privaten und vor allem auch im politischen Bereich.

Live aus dem Hinterhof am 13. November 2015
 
19.00 Uhr Eröffnung der Ausstellung Feindbildband
20.00 Uhr Fernseh-Talk Wie wollen wir miteinander leben?