Schüler übersetzen von Luther geprägte Redewendungen
Es gibt Situationen im Alltag, da wünscht man sich, jemand spräche ein Machtwort. Endlich würden die Eltern sich wieder verstehen, Freunde hörten auf, um eine blöde Kleinigkeit zu streiten und der Kinobesucher eine Reihe weiter vorn wäre endlich still. Aber es kommt kein Mächtiger, der denen mal richtig die Meinung geigt, ein Machtwort spricht, nach dem sich alle richten.
Schülerinnen und Schüler des Staatlichen regionalen Förderzentrums Am Brahmetal drehten einen Spielfilm über den heutigen Gebrauch solch deutscher Redewendungen. "Dabei beschäftigten sie sich das erste Mal so richtig mit der Bedeutung der deutschen Worte", sagt Medienpädagoge Frank Karbstein. Wo kommen die Redewendungen her? Was bedeuteten sie ursprünglich? Erstaunlich viele der heute benutzten Redewendungen sind schon sehr alt, wie zum Beispiel "ein Machtwort sprechen", "die Zähne zusammen beißen" und "der Wolf im Schafspelz". Sie gehen auf Martin Luther zurück, der sie entweder selbst geprägt hat oder aus dem Lateinischen übersetzte.
Im Jahr des 500-jährigen Jubiläums des Thesenanschlags in Wittenberg übersetzten zehn Jungen und Mädchen nun ihrerseits mit modernen Mitteln diese Redewendungen in Bilder, Geräusche und in eine Filmstory.
Gedreht wurde in einer Kirche. Das Drehbuch der Achtklässler sah vor, dass natürlich hier der Pfarrer seine Macht walten lassen sollte, um unruhige Geister zur Ruhe zu bringen, Ablenkungen zu unterbinden und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ob und wie ihm das gelingt, aber auch welche Geister in seiner Kirche ihr Unwesen treiben, das zeigt das PiXEL-Fernsehen ab 21. Juni 2017.